Anden-Kreuzfahrt durch Peru!

Alles unterscheidet unsere Reisen von einer herkömmlichen Kreuzfahrt; das Einzige, was ähnlich sein könnte ist das Geschaukel, wenn wir über Andenpässe klettern – und selbst das dürfte etwas heftiger sein!

Die PANAMERIKANA hat uns wieder. Heute geht`s von Nasca nach Arequipa, 560 knüppelharte Küstenstraßenkilometer durch Peru. Der Tag beginnt wie fast immer mit traumhaft schönem Wetter in Nasca. 600 Meter über dem Meeresspiegel kommt der Küstennebel meist nicht hin, deshalb ist ganzjähriger Sonnenschein angesagt. Gut gelaunt und noch ein bisschen still sitzt unsere Truppe hinten drin – immerhin sind wir vor 05.00 Uhr aufgestanden und seit 06.00 Uhr auf der Piste.

Die Zeiten von Alberto Fujimori sind vorbei. Zu seiner Präsidentschaft von Peru ist nicht nur der Sendero Luminoso – der leuchtende Pfad – in die Knie gegangen, auch Straßen wurden neu gebaut, asphaltiert und viel in die Infrastruktur investiert. Heute profitiert man noch von seinem Tatendrang, aber das ist schon mehr als 20 Jahre her. Deshalb haben viele Bauten heute Renovierungsbedarf, unter anderem die berühmte PANAMERIKANA. Tag und Nacht rollt der Schwerverkehr über die zweispurige Hauptverbindung von Lima nach Arequipa, dem südlichen Wirtschaftszentrum Perus und quittiert die Dauerbelastung mit Schlaglöchern sowie Spurrillen, die den Asphalt längs und quer durchfurchen.

Nach Nasca windet sich die PANAM langsam dem Pazifik zu. Nieselregen und Nebel setzt ein. Auf dem schmierigen Teerband bildet sich ein ekliger Film aus Matsch und Dreck, der unseren Bus in Kürze einsaut. Es ist inzwischen noch ruhiger geworden unter unseren Passagieren, die sicherlich damit nicht gerechnet haben. Gott sei Dank bessert sich das Wetter später, so dass wir zumindest kurz Pause machen können. Immer entlang des Pazifik zieht sich die Hauptverbindung dahin. Halsbrecherische Überholmanöver von Überlandbussen und vollgeladenen Lkw lassen uns manchmal das Blut in den Adern gefrieren. Es geht rauf und runter, durch Tunnel, manchmal kurz ins Landesinnere, dann wieder zur Küste – die Uhr tickt unerbittlich in den Nachmittag.

Vor Camaná stoppen wir beim Casa del Hans. Der Hausherr ist leider nicht zuhause. So trinken wir ohne den ehemaligen Auswanderer einen Kaffee in seinem Restaurant und werfen den Diesel wieder an. Noch 120 Kilometer bis Arequipa. Es werden die Längsten dieser Reise. Geschlagene 5 Stunden zotteln wir mit 20-40 Stundenkilometer den PS-schwachen und hoffnungslos überladenen Trucks hinterher. Es gibt keine einzige Chance zum Überholen, ohne das Leben zu riskieren. Von der Küste geht es hinauf auf 2.350 Meter über dem Meeresspiegel, da liegt Arequipa und winkt uns schon von weitem mit seinen Lichtern zu. Inzwischen ist es Nacht geworden. Nach mehr als 14 Stunden erreichen wir an diesem Tag unser nächstes Hotel. Freundlich ist der Empfang und das Restaurant bedient uns noch “a la carte”. So erwachen die Lebensgeister wieder und lassen uns diesen Tag unter dem Motto “Viva Peru” zu den Akten legen.

INS LAND DES WINDES!

Ab dieser Woche Samstag heißt es für uns AL SUR – in den Süden! Die letzte Gruppe für 2019 ist im Anflug und freut sich auf Patagonien. Wir auch – auf viel Natur, menschenleere Gegenden, grandiose Berge, Nationalparks und unseren Freund, den Wind.

Allen die uns folgen wünschen wir an dieser Stelle einen guten Jahresabschluss 2019 und bedanken uns herzlich für euer Interesse!

Das größte Vergnügen im Leben besteht darin, Dinge zu tun, die man nach Meinung anderer Leute nicht fertig bringt (Marcel Aymé).